Seien Sie ehrlich!

Bitte prüfen Sie einige Punkte sehr kritisch, bevor Sie sich entscheiden, Ihr Leben mit einem Hund zu teilen. Stellen Sie sich zum Beispiel die folgenden Fragen:

 

  • Wie steht’s mit Ihrem Sauberkeitsbedürfnis?
  • Sind Sie bereit, bei jedem Wetter mit dem Hund spazieren zu gehen und Ihre Kleidung, Ihr Schuhwerk etc. darauf abzustimmen?
  • Macht es Sie verrückt, wenn das neue Auto voller Haare und Schlammspritzer ist?
  • Passt Ihre Art der Freizeitgestaltung zu den Bedürfnissen eines Hundes?
  • Wenn nicht, sind Sie bereit, auf Ihr geliebtes Hobby zugunsten des Vierbeiners zu verzichten?
  • Werden Sie auch in 10 Jahren noch Freude an Ihrem Gefährten haben, auch wenn er dann vielleicht krank und nicht mehr so attraktiv ist?
  • Sind Sie bereit, Zeit, Hirnschmalz und Geld in die Erziehung Ihrer Fellnase zu investieren. Gesetzliche Vorgaben, wie der Sachkundenachweis in Salzburg z.B. sind oft  bereits VOR Einzug Ihres neuen Gefährten zu absolvieren.

 

Gehen Hunde mit der Mode

Oh ja – und wie!

In den letzten Jahren bestimmen  Stars und Sternchen und diverse  Fernsehformate, welche Rassen gerade gefragt sind. Allerdings hat es noch keiner Rasse gut getan, in Mode zu kommen. Das hübsche Äußere ist jedoch nur ein Aspekt! Rassetypisches Arbeits- und Bewegungsbedürfnis ein wesentlich wichtigerer. Leider sind in letzter Zeit einige Rassen in Mode gekommen, die noch echte Arbeitshunde sind, wie zum Beispiel Border Collies, Australian Shepherds und Magyar Viszla.

So lustig z.B. so ein Arbeitshund auch aussieht, wenn er unermüdlich seinen Ball nachjagt – können Sie mit einem solchen Energiebündel überhaupt umgehen?

 

  • Können Sie einen Hund, der auf minimalste Umweltreize mit maximaler Aufmerksamkeit reagiert entsprechend handlen?
  • Kommen Sie damit klar, das Schnell-Lerner vor allem das schnell lernen, was sie nicht sollen?
  • Sind Sie in der Lage, diesem Hund auch die Ruhe zu vermitteln, die er braucht (und sich möglicherweise selbst nicht nehmen kann), um mit seinem Alltag klar zu kommen.

 

Wählen Sie sorgfältig!

Nicht nur der finanzielle Aufwand sollte Ihrer Entscheidung für ein bestimmtes Tier zugrunde liegen. Nehmen Sie sich Zeit, lassen Sie sich beraten, welche Rasse für Sie in Frage kommt. Besuchen Sie Züchter, Hundesportvereine, Hundewiese und machen Sie sich ein Bild davon, ob die Rasse, mit der Sie liebäugeln überhaupt so ist, wie Sie sich das vorstellen. Und vor allem: sprechen Sie mit Menschen, die mit einem Hund Ihrer Wunschrasse leben!

 

Kaufen Sie niemals aus Mitleid und aus dubiosen Quellen!

Wenn Ihr Mitleid noch so groß ist, bedenken Sie bitte, dass Sie dadurch die „Nachproduktion“ solcher armer Wesen begünstigen. Wenn Sie ein Tier aus Gründen des Tierschutzes zu sich nehmen möchten, erkundigen Sie sich bitte unbedingt vorher über die Seriosität der – oft nur vermeintlichen – „Tierschutz“-Organisation“.

Auch finanziell kann eine solche Transaktion unangenehme Folgen haben. Allzu oft wird ein Vielfaches der eingesparten Anschaffungskosten in weiterer Folge in tierärztliche Behandlung investiert. Die Hunde stammen womöglich aus bedenklichen Quellen, werden viel zu früh von der Mutter getrennt und sind in erbärmlichem Gesundheitszustand.

Wenn Sie einem „Hund aus zweiter Hand“ eine Chance geben möchten, schauen Sie sich sorgsam um und nehmen Sie Kontakt mit gewaltfreien TrainerInnen auf. Die meisten KollegInnen sind wie ich immer in Kontakt mit Tierheimen und Tierschutzorganisationen.

 

 

Seriöse Beratung?

TierärztInnen und TrainerInnen kennen Hunde vieler Rassen, können über gesundheitliche Risiken aufklären und wissen, wo es seriöse Züchter gibt. TrainerInnen in guten Hundeschulen und Hundesportvereinen haben viel Erfahrung mit Hunden und können Sie mit Menschen zusammen bringen, die einen Hunde Ihrer Wunschrasse halten.

 

Rasseverbände beraten und informieren über die von ihnen vertretenen Rassen. Aber Achtung, oft muss man bei den Rassebeschreibungen zwischen den Zeilen lesen. Viele Rasseverbände veranstalten „Spaziergänge“, zu denen sich ein- bis zweimal im Jahr Halter dieser Rasse treffen. Wenn Sie an einem solchen Spaziergang teilnehmen, lernen Sie mehrere Vertreter „Ihrer“ Rasse kennen und sprechen mit Menschen , die so einen Hund zuhause haben und ihr Leben mit ihm verbringen. So erhalten Sie einen einigermaßen repräsentativen Eindruck.

 

Entscheidungshilfen von know wau

So ein Hundeleben dauert 10 bis 15 Jahre, da zahlt sich ein wenig Beratungsaufwand schon aus.  Gemeinsam überlegen wir, ob ein Hund in Ihr Leben passen könnte, was es zu bedenken und zu berücksichtigen gibt.

 

  • Welpe oder erwachsener Hund
  • vom Züchter oder aus dem Tierschutz
  • Erziehungsaufwand, Kosten, Alltag mit (Kind und) Hund und
  • die Anliegen, die sie
  • zur Beratung mitbringen.

Kinder lieben Hunde

Wenn Sie einen Hund in ihre Familien nehmen möchte, dann nicht nur des Kindes wegen – es sollten alle Familienmitglieder damit einverstanden sein und sich auf den neuen Mitbewohner freuen. Verantwortlich für den Hund sind trotz aller kindlichen Freude immer die Erwachsenen. Sie leben den Kindern vor, worauf sie im Umgang Wert legen, Respekt, Rücksichtnahme, Fürsorge.

 

Welcher Hund eignet sich für Kinder

Gibt es Hunde, die sich besonders gut für Kinder eignen? Eines vorweg: Es gibt sie nicht, die ideale Rasse, die garantiert nur kinderfreundliche Hunde hervorbringt! Neben – zugegeben – der rassetypischen Disposition sind vor allem die Prägung in den ersten Lebenswochen und – ja eben die individuelle Eignung des Tieres ausschlaggebend:

 

  • Hunde, die niemals schlechte Erfahrungen mit Kindern gemacht haben
  • Hunde mit einer niedrigen Aggressionsbereitschaft
  • Hunde mit gering ausgeprägtem Schutztrieb
  • Hunde mit hoher Reizschwelle Leichtführige
  • Hunde, die gern mit dem Menschen zusammenarbeiten
  • spielfreudige Hunde

 

Unbestreitbar ist der positive Einfluss, den Tiere – und hier ganz besonders Hunde – auf Kinder und heranwachsende Jugendliche haben. Dennoch dürfen wir nicht vergessen, dass Hunde nicht nur Mittel zum Zweck sind, sondern Mitgeschöpfe, die einen Anspruch darauf haben, in ihrer Gesamtheit mit all ihren Bedürfnissen wahrgenommen zu werden. Ein Großteil dieser Bedürfnisse kann durch Kinder nicht befriedigt werden. Letztendlich sind es immer die Erwachsenen, die die Verantwortung tragen.

 

Hunde brauchen Regeln – Kinder auch!

Die endgültige Verantwortung für den Hund liegt immer bei den Erwachsenen. Der Hund ist kein pädagogisches Lernspielzeug für das Kind!

Nehmen Sie sich Zeit, lassen Sie sich beraten! Ihr (vielleicht-)Hund hat es verdient und Sie selbst haben es auch verdient, dass Sie die richtige Entscheidung treffen.

 

Herzlichst
Eure und Ihre
Karin Immler

Unterstützung auf dem Weg zum Dreamteam gibt es in Form der Welpen-, Junghunde-  und Onlinecoachingpakete.

 

NS: Dieser Artikel geht auf eine Initiative von Nina Miltner zurück, der einleitende Artikel ist unter Der weiße Hund zu finden.

Keinen Blogartikel mehr verpassen!